"Wenn ich gewusst hätte, dass es einen Sport für Diabetiker gibt, hätte ich schon früher damit angefangen" so eine Teilnehmerin der Schnupper-Gymnastik für Diabetiker, die der GSV anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Reha-Sport-Gruppe Ende Februar angeboten hat.

"Es ist immer das Gleiche, durch Zufall erfahren die Diabetiker Typ 2, dass es in Plankstadt eine Reha-Gruppe für sie gibt und so ist der Weg zu uns eher dem Zufall überlassen", spricht Wolfgang Bäuerlein. Er kann nicht verstehen, dass Reha-Sport für Diabetiker nicht zum therapeutischen Programm der Ärzte gehört, denn bei kaum einer anderen Krankheit sei sportliche Bewegung so wichtig wie bei den Diabetikern, weil nämlich durch sportliche Bewegung Zucker verbrannt werde. Und seien die "Schnupper-Damen" überrascht gewesen. Ein 50 bis 80 Punkte geringerer Blutzucker Wert nach einer Stunde Gymnastik, hat sie schon ins Grübeln gebracht. Sie wollen schnurstracks zu ihrem Arzt gehen und sich eine Verordnung holen, gaben die Damen kund.

"Ich halte es deshalb so wichtig, den Diabetiker-Reha-Sport therapeutisch einzusetzen, weil er Betroffene animieren kann, weitere sportliche Aktivitäten in Angriff zu nehmen. Und nicht zu unterschätzen ist doch, dass bei regelmäßigem Sport sich viele andere Werte wie Blutdruck verbessern lassen" meint der Vorsitzende des GSV.

Prävention statt Reha

Wenn Diabetiker Schlaganfälle, Herzinfarkte bekommen, werde danach sehr darauf geachtet, dass Reha-Maßnahmen und Reha-Sport gemacht werden. Besser sei doch allemal, dass präventiv alles daran gesetzt wird, den Diabetikern die Teilnahme am Reha-Sport zu ermöglichen. Vielleicht würde dadurch der eine oder andere Schlaganfall oder Herzinfarkt verhindert werden.

"Meine Kritik gilt klar den Hausärzten. In den zehn Jahren, seit wir Diabetiker-Sport anbieten, ist mir nicht bekannt, dass ein Diabetiker vom Arzt zu uns geschickt wurde. Immer sind es die Krankenkassen, Reha-Einrichtungen, oder die Patienten selbst, die den Weg zu uns finden", moniert Bäuerlein. Schließlich haben die Diabetiker einen Rechtsanspruch auf RehaSport und das Budget des Arztes werde nicht belastet. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlten den Reha-Sport zu 100 Prozent, so der Vorsitzende.

wb