Gesundheitssportverein: Für die Anschaffung von Defibrillatoren

1600 Euro kostet ein Defibrillator. Wenig Geld, wenn man bedenkt, dass damit Leben gerettet werden können. Ein Bericht in der Donnerstagausgabe unserer Zeitung, in dem es um den Beschluss des Technischen Ausschusses in Reilingen ging, Defibrillatoren anzuschaffen, stieß beim Gesundheitssportverein auf ein zwiespältiges Echo. Zum einen wurde die Reilinger Entscheidung begrüßt, zum anderen bedauert, dass Gleiches in der Gemeinde nicht möglich sei.

"Als wir 2010 unsere Herzsportgruppe gegründet haben, mussten wir uns zwangsläufig mit der Anschaffung eines Defibrillators beschäftigen, denn neben einem Arzt, der zur Übungsstunde bei der Gruppe sein muss, und einem Notfallkoffer, ist eben das Vorhandensein eines Defibrillators zwingend vorgeschrieben" führt dazu Wolfgang Bäuerlein, der Vorsitzende des Gesundheitssportvereins (GSV), aus.

Durch diese Vorschrift für das Thema sensibilisiert, hätten sich die Mitglieder des GSV in der Gemeinde umgeschaut, wo in Plankstadt Defibrillatoren angebracht sind. "Leider mussten wir feststellen, dass in keinem öffentlichen Gebäude ein solches Gerät vorhanden war", erinnert sich Bäuerlein. 

Schutz nur in der Mehrzweckhalle

Auf Nachfrage bei der Gemeindeverwaltung habe man als Antwort erhalten, dass momentan kein Geld zur Anschaffung solcher Geräte zur Verfügung stehe. "Drei Vereine, die in der Mehrzweckhalle ihren Sport betreiben, haben sich sodann zusammengetan und dem Bürgermeister den Vorschlag gemacht, dass sie sich finanziell an der Anschaffung eines Defibrillators beteiligen, wenn die Verwaltung die Hälfte der Kosten übernehmen würde", merkt Bäuerlein an und fügt hinzu, dass der Bürgermeister diesem Plan zugestimmt habe. Der Keglerverein 1957, die Handballer der TSG Eintracht und der Gesundheitssportverein hätten daraufhin jeweils 200 Euro an die Gemeinde überwiesen und so sei die Mehrzweckhalle das einzige öffentliche Gebäude, das einen solchen Defibrillator besitzt.

"Uns ist nicht bekannt, dass sich hinsichtlich der Anbringung weiterer Defibrillatoren etwas getan hätte", moniert Bäuerlein und nimmt Bezug auf die Reilinger Entscheidung, die Menschen vor dem Herztod schützen soll. "Bravo, Gemeinde Reilingen, kann man da nur sagen", gratuliert der GSV-Vorsitzende.

Für die Gemeinde stellt er die Frage, ob erst ein Mensch sterben müsse, bevor dann doch die Geräte angeschafft werden. "Was bedeuten schon die vergleichsweise geringen Anschaffungskosten, wenn damit Leben gerettet werden kann? Und das vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung" betont Bäuerlein und fordert dazu auf, "es Reilingen, Ketsch, Oftersheim und anderen Gemeinden gleich zu tun". sz

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 25.05.2013